Wallbox Erfahrung

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    Muss man, wenn man eine PV Anlage hat (oder beabsichtigt eine zu kaufen) eine andere Wallbox nehmen?

    Aus meiner Sicht kann der Wallbox doch egal sein, ob der Strom aus dem Netz, aus der PV-Anlage, aus dem Speicher der PV-Anlage oder sogar vom Nachbarn kommt - oder? :)

    Ein guter Einstieg ins Thema ist diese Seite hier:

    Wie funktioniert das PV-Überschussladen technisch gesehen? – Magazin für Elektromobilität
    Es geht um das intelligente Nutzen der PV-Energie für das eigene E-Auto. Das ist das Ziel der Technik hinter dem PV-Überschussladen. Der Einspeisetarif sinkt…
    www.energieloesung.de


    Da man für das Einspeisen ins Netz für eine Anlage bis 10 kWpeak nur ca. 8 Cent pro Kilowattstunde vergütet bekommt, für jede aus dem Netz bezogene Klowattstunde derzeit aber ca. 30 Cent bezahlen muss, ist es wirtschaftlich sinnvoll, das E-Auto möglichst immer dann zu laden, wenn die eigene PV-Anlage Überschuss produziert. Eine Wallbox sollte also so konzipiert sein, dass Sie mit dem PV-Wechselrichter oder einem Smart-Home-System kommunizieren kann, welches das Laden des E-Autos entsprechend steuert.


    Das heißt aber nicht, dass man nicht jederzeit laden kann, wenn man muss.

    Aber man kann's optimieren, wenn man will.


    Gruß von Michael

  • Danke schon mal für euer Feedback und den Beitrag. Gucke ich mir heute Nachmittag mal genauer an.


    Aktuell habe ich noch keine PV-Anlage. Plan ist aber, dass wir nächstes Jahr (wenn dann auch der EV6 hoffentlich bei mir ist) eine PV-Anlage (15-20kWp) kaufen - allerdings definitiv inklusive Speicher mit min. 15kWh Kapazität.

    Daher dürfte das Thema "Überschuss" bei mir eher selten vorkommen oder?
    Hab mich mit dem PV-Thema aktuell auch nur grobgalaktisch auseinander gesetzt, da man ja erst mal das "Kleingeld" haben muss, bevor man in den Details versinkt :)

  • Daher dürfte das Thema "Überschuss" bei mir eher selten vorkommen oder?
    :)

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    Das dürfte täuschen, Maddeen.

    Dein EV6 hat grob 70 kWh Speichervermögen und wenn Du eine Hausbatterie mit nur 15 kWh hast und Du lädst bei Nacht das Auto damit auf, dann kannst Du nur 20% ins Auto laden, und dann ist der Hausakku ratzefatze leer. Eine Pufferbatterie, die auch nur einigermaßen einen EV6 unterstützen kann, sollte nicht unter 30kWh groß sein. Und dann kommt man auch um eine Drehstrom-PV-Anlage nicht wirklich rum. Weil das Laden einphasig sonst um die 10 Stunden dauert, wenn man 60% aufladen will. Extrakosten zu einer "normalen" PV nicht unter 20.000 EUR. Völlig unwirtschaftlich.


    Außerdem wäre das Ganze auch technisch ziemlich verlustbehaftet:

    1. PV - Gleichtrom in Hausbatterie Gleichstrom = Ladeverluste

    2. Hausbatterie - Gleichstrom zurück in Wechselstrom für EV = Umwandlungsverluste

    3. Wechselstrom im Auto wieder zu 800V - Gleichstrom = Umwandlungsverluste

    4. mit 800 V - Gleichstrom EV-Batterie laden = Ladeverluste


    Wenn Du direkt mit der PV laden kannst, dann kannst Du Dir Punkt 1 und 2 sparen. Und Dein Auto IST ja dann bereits der solare Pufferakku, und zwar ein ziemlich großer.

    Da kannst Du schon einiges an Energie einlagern.

    Aber eben nur, wenn Du die Möglichkeit hast, viel tagsüber zu Hause zu laden.

    Und die Sonne muss auch noch scheinen.

    Wer hat das schon?


    Von November bis Ende Januar ist komplett tote Hose, was PV-Überschuss angeht.

    Das muss man fairerweise auch noch dazu sagen.


    Als Hobby ist das alles toll und macht Spaß, aber wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist nur Fahrrad-Fahren. ;(


    Gruß von

    Michael

  • Nachts laden und PV verträgt sich nun mal überhaupt nicht. Und ein riesiger Speicher ist wirtschaftlich auch eher fragwürdig. Das muss man sich schon schönrechnen wollen...

    Und die 8 Cent Einspeisevergütung hat man auch nur bekommen, wenn man vor 2021 eine PV gebaut hat.

    Im Moment ist man bei ca. 6,4 ct und fallend.

    Und die geplante Erhöhung der Einspeisevergütung ist nur für Volleinspeiser. Für die Überschusseinspeiser ist die geplante Erhöhung auf ca. 6,5 ct kaum erwähnenswert. Es sei denn, der Bundestag überlegt es sich nochmal und hört auf dem Bundesrat. Was ich eher nicht glaube.


    Also schön tagsüber laden, wenn die Sonne scheint, dann rechnet sich die PV richtig 😊

    Bestellt: 17.12.2021, kein Vorläufer, 🇩🇪

    Fahrzeuge: KIA EV6 GT-line, 77.4 kWh, RWD, P5, P6, WP, Runway red / Renault Twingo Electric

    PV: 17,94 KWp O/W/S und 5,12 KW Speicher

    Ladeinfrastruktur: 2 x myenergi Zappi mit Lastmanagement

    3 Mal editiert, zuletzt von Martin-SH ()

  • Danke MichT - das ist nachvollziehbar.

    Ergo muss es eine Wallbox sein, die direkt mit der PV-Anlage kommuniziert. Auf Grund von min. 50% Homeoffice habe ich nämlich den Luxus, dass ich meinen EV6 am Tag daheim laden kann.

    Wie nennt sich denn dieses "FEATURE"?? Hat es einen konkreten Namen oder wie findet man raus, ob die Wallbox für ein solches Szenario ausreichend ist?

    Wirtschaftlichkeit sollte trotzdem gegeben sein, da die Alternative ja mein fast 300PS starker Verbrenner ist :P Also das rechnet sich definitv.
    Aus "ökologischen" Gründen mache ich - auch wenn mich jetzt einige gerne steinigen wollen - gar nichts.

    Für alle großen Anschaffungen wird der ROI gerechnet - kein bzw. zu geringer ROI = keine Umsetzung.
    Das wird die Politik irgendwann hoffentlich auch verstehen - jedenfalls sollten sie das, wenn sie eine "Energiewende" umsetzen wollen.
    Daher habe ich auch anstatt einer Brennstoffzelle die altbewährte Gasheizung eingebaut. Selbst mit den aktuellen Hochpreisen ist diese weiterhin wirtschaftlicher als alle Alternativen.



    Martin-SH - damit ein Speicher sich rechnet, muss natürlich ein ein gewisser Grundbedarf bestehen.
    Und hier sind die Unterschiede natürlich enorm. Otto-Normal-Familie verbraucht lt. Statistik ca. 3500kW.

    Da lohnt sich ein Speicher definitiv nicht, da der Grundbedarf - und somit auch die Grundlast in der Zeit, wo keine Sonne scheint - viel zu gering ist.

    Über solche Verbräuche kann ich aber (leider bzw. für den ROI glücklicherweise ;) ) nur schmunzeln.
    Wir haben hier locker 6000kWh pro Jahr. Und das ohne eAuto oder z.b. einer "Poolerwärmung".
    Mein Server, Netzwerk und die Videoüberwachung läuft z.B. 24/7 - zudem bin ich ein Gegner von Energiesparmodi (beim TV z.B) oder von "Stromlos" machen.

    Ergo ist meine Bedarf sehr hoch und ich habe eine hohe Grundlast in der Zeit, wo keine Sonne scheint --> somit kann ich den tagsüber produzierten und gespeicherten Strom auch ausreichend nutzen.
    Wenn man aber natürlich in der Nacht bei allem den Stecker zieht, ist die Grundlast nicht mal 1-2kWh und ein Speicher sinnfrei.

    Oder auf den Punkt - bevor ich meinen Strom für nen Ramschpreis an ein Energieunternehmen verkaufe, erhöhe ich weiter meinen Grundbedarf. Dann muss man sich auch nichts schönrechnen 8o


  • Oder auf den Punkt - bevor ich meinen Strom für nen Ramschpreis an ein Energieunternehmen verkaufe, erhöhe ich weiter meinen Grundbedarf. Dann muss man sich auch nichts schönrechnen 8o

    Hm, da sind wir hier wahrscheinlich der Gegenentwurf und von der Weltanschauung her negativ reziprok zu Deiner Haltung.

    Mein persönlicher Ehrgeiz ist, so wenig wie möglich Strom aus dem Netz zu ziehen und dabei verzichten wir trotzdem auf nichts, was wir zu brauchen meinen.

    Nur: Wenn man diesem Grundsatz frönt, dann braucht man gewisse Dinge einfach nicht mehr. Man will sie nicht mehr brauchen, weil sie nicht mehr zu einem passen. Das ist kein Verzicht, sondern wird zum Grundbedürfnis.

    Und in einem solchen Zusammenhang wird eine PV zu einem echten Sportgerät.


    Da der EV6 auch V2L kann hoffe ich, dass es in diesem Jahr noch mal ein paar kWh weniger aus dem Netz werden. Das ist unser Sport hier.


    Was die Wallbox angeht: Überschussladen von Anlagen, die am Netz hängen, wird vom Einspeisezähler erfasst. Bei SMA heißt dieses Gerät z.B. "Home Manager" und managt auch andere Vebraucher im Haus. So bald der integrierte Einspeisezähler anfängt zu zählen, dann wird ins Netz eingespeist, also hast Du Überschuss. Deine Wallbox muss das auswerten und einfach den Ladestrom zum Auto so lange erhöhen, bis der Einspeisezähler nichts mehr zählt, weil alles innerhalb vom Haus und in dein Auto fließt.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann möchtest Du eine Wallbox, die später in eine zukünftige PV integriert werden kann.

    Wenn Du einen Hauselektriker hast, dann frag den einfach. Du bekommst ohnehin keinen Anschluss an das Netz ohne einen lizensierten Betrieb. Und alle Elektriker haben eine Schiene, mit der sie gute Erfahrungen gemacht haben, und wenn Du da einfach mitziehst, dann hast Du auch später den besten Support. (Hoffentlich.... ;) )


    Oder hole Dir einen Solarteur und lass Dir ein Angebot machen. Dann siehste ja, welche Wallbox er vorschlägt. Ohne einen professionellen Partner würde ich mir aus der Masse der Wallboxen nicht einfach eine rauspicken, sondern eine auswählen, die in ein Smart Home integriert ist, das auch Dein zukünftiger Wechselrichter kann.


    Deshalb würde es auch nichts bringen, wenn ich Dir sage, was ich hier habe, weil Deine zukünftige Anlage noch nicht geplant ist.


    Ich weiß, das ist jetzt nicht das, was Dich sehr viel weiter bringt, aber einfach auf Nachbars Rat hören, das wäre wahrscheinlich nicht optimal.

    Höchstens den: Kaufe zuerst mal das billigste, was Du finden kannst. Einen simplen 11 kW Drehstromlader. Und dann später den, der zu den Schnittstellen Deiner zukünftigen Anlage passt. Aber auch da brauchst Du einen Elektriker.


    Gruß von

    Michael

  • Ich weiß, das ist jetzt nicht das, was Dich sehr viel weiter bringt, aber einfach auf Nachbars Rat hören, das wäre wahrscheinlich nicht optimal

    Kein Problem - ich möchte ja ein valides Feedback. Von daher herzlichen Dank.

    Das Problem ist halt, dass ich gerne noch die aktuelle NRW Förderung nutzen möchte.

    Dummerweise bekomme ich aber auch vom Ansprechpartner für die Förderung keine Rückmeldung —> Amt ist wohl total überlastet.

    Man muss ja sicherlich wieder x-ig Punkte beachten und somit kann man nicht einfach loslegen - ein weiteres Problem der Energiewende ||


    Die Umsetzung macht natürlich ein professioneller Betrieb - im Eigenheim macht man aus meiner Sicht solche Sachen einfach nicht.

    Kontakt besteht auch schon, aber mehr auf Grund der sicheren Planung als aus Gründen eines zeitnahen Umsetzungstermins.


    Dann hoffe ich einfach, dass ich zeitnah eine Rückmeldung bekomme und dann kann man weiter Erfahrungen austauschen.

    Schönen Abend

  • Hallo

    Teilweise verstehe ich hier nur Bahnhof.

    Ich habe seit 3 Jahren eine PV Anlage mit 10kw/p, dazu ein 10kw Speicher. Das ganze wurde mir so empfohlen, wie gesagt habe da nicht wirklich Ahnung von dem ganzen. Zusätzlich habe ich eine WP mit Be/Entlüftung. In der Regel verbrauche ich in der Nacht für Haushalt und WP 6-8 kw, von daher finde ich persönlich schon das sich eine Batterie lohnt.

    Dazu kam vor 2 Jahren ein egolf für meine Frau dazu, mit einer eli wallbox. Mir war bis jetzt immer egal ob ich mit Überschuss lade oder nicht, weil ich per App das Auto geladen habe oder nicht.

    Für den Evi werde ich das hoffentlich ab nächsten Monat auch so machen. Für den Evi habe ich mir zusätzlich keba p30x gekauft weil die super günstig war. Da ich nur 8 Tage im Monat arbeiten gehe, kann ich natürlich viel über die PV laden und das ganze weiterhin über die App an und ausmachen. Aber wenn mein Elektriker mir das mal alles genau einstellen könnte und mir sagen könnte ob es möglich ist, würde ich es bestimmt umstellen wollen.

    Grüße von der Mosel

    EV6 Basis, Glacier,LR,AHK,P1,P2,P3,P4,P6,P7-leider ohne WP, Vorführer

  • Bei mir ist eine 11kWP Anlage mit einem 15kWh Speicher in Betrieb. Die PV-Anlage bringt sovie Strom, dass ich

    • bei einem 5 Personenhaushalt eine Eigenstromversorgung von aktuell >78% habe,
    • zwischen März und Oktober meine gesamte Heizung damit betreiben kann (P2H) und
    • ferner noch >3.500kWh einspeise.

    Zum Laden des EV6 möchte ich aber meine interne Batterie nicht belasten. Daher werde ich auf die openWB Series2+ setzen, um ein reines Überschussladen in den benannten Monaten sicherstellen zu können. Sie unterstützt eine automatische Umschaltung zwischen 1- und 3-phasigem Laden und lässt sich gut regeln. Die Box unterstützt zahlreiche Hersteller und wird im Integrationsbereich überschwänglich gelobt.

    Mal sehen, welche Erfahrungen ich damit sammeln werde.

  • Was die Wallbox angeht: Überschussladen von Anlagen, die am Netz hängen, wird vom Einspeisezähler erfasst. Bei SMA heißt dieses Gerät z.B. "Home Manager" und managt auch andere Vebraucher im Haus. So bald der integrierte Einspeisezähler anfängt zu zählen, dann wird ins Netz eingespeist, also hast Du Überschuss. Deine Wallbox muss das auswerten und einfach den Ladestrom zum Auto so lange erhöhen, bis der Einspeisezähler nichts mehr zählt, weil alles innerhalb vom Haus und in dein Auto fließt.

    Persönlich habe ich mich aus folgenden Gründen gegen die Lösung von SMA entschieden:

    • Die Regelgeschwindigkeit dort ist sehr langsam. Bei Lastwechseln wird daher die Batterie unnötig belastet.
    • Die Lösung aus der Cloud heraus gesteuert. Was passiert, wenn SMA pleite ginge? Ich will meine Lösung im Worstcase auch danach weiterbetreiben können. Wie ist die Regelung bei einem großflächigen Stromausfall sichergestellt, wenn das Internet nicht mehr geht?
    • SMA lässt sich den Service nett vergüten.


    Ich setze daher auf eine Lösung von VictronEnergy.

    • Regelung im Sekundenbereich
    • Regelung erfolgt von einer lokalen Komponente heraus. Daher bin ich von den weiteren Faktoren nicht abhängig.
    • Das gesamte Cloud-Reporting (das lokale Abgreifen von Daten ginge auch) ist bei Victron kostenfrei, für die lokale Steuerung fallen keine Gebühren an.
    • Von Haus aus habe ich bei Victron auch eine 3-phasige Notstromversorgung (Umschalten auf eine Insellösung innerhalb von 20ms) sichergestellt.

    EV6 GT-Line AWD - schwarz - alle Pakete mit SD und 20"

    3 Mal editiert, zuletzt von weichi ()