Wallbox Erfahrung

  • Mit Überschuss mach ja alles Sinn. Am Anfang meiner PV wurde die Batterie im Haus auch nur mit Überschuss geladen. Das habe ich dann nach 3 Monaten ausschalten lassen. Teilweise wurde die Batterie nicht komplett geladen und deshalb hat der Strom aus der Batterie nicht für die ganze Nacht gereicht.

    Daher stellt sich meine Frage.

    Was passiert, wenn ich abends heim komme oder schlechtes Wetter ist und ich keinen Strom produzieren kann. MUSS aber für den nächsten morgen laden. Aber die PV gibt das nicht her, wird das Auto dann nicht geladen?

    EV6 Basis, Glacier,LR,AHK,P1,P2,P3,P4,P6,P7-leider ohne WP, Vorführer

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    Was passiert, wenn ich abends heim komme oder schlechtes Wetter ist und ich keinen Strom produzieren kann. MUSS aber für den nächsten morgen laden. Aber die PV gibt das nicht her, wird das Auto dann nicht geladen?

    Das kommt darauf an, welche Laderegel Du definiert hast bzw. welche Laderegelungen Dein spezielles System zulässt.

    Grundsätzlich lädt jede Wallbox, die mir bekannt ist, default zuerst mal immer volle Kanne und fragt nicht nach, ob der Strom aus dem Netz kommt oder vom Batteriewechselrichter Deiner PV. Das tut sie erst, wenn Du definitiv etwas anderes bestimmst, also irgend eine Regel definiert hast, die sagt: "Lade nur Überschuss und sonst nicht".


    Gruß von Michael

    EV6 168kW RWD P1 AHK red, seit April 2022

  • Persönlich habe ich mich aus folgenden Gründen gegen die Lösung von SMA entschieden:

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    Ich setze daher auf eine Lösung von VictronEnergy.

    • Regelung im Sekundenbereich
    • Regelung erfolgt von einer lokalen Komponente heraus. Daher bin ich von den weiteren Faktoren nicht abhängig.
    • Das gesamte Cloud-Reporting (das lokale Abgreifen von Daten ginge auch) ist bei Victron kostenfrei, für die lokale Steuerung fallen keine Gebühren an.
    • Von Haus aus habe ich bei Victron auch eine 3-phasige Notstromversorgung (Umschalten auf eine Insellösung innerhalb von 20ms) sichergestellt.

    Du rennst bei mir offene Türen ein!


    SMA Hardware ist zwar ein echter Traktor und unkaputtbar, aber die kryptischen geschlossenen Kommunikationsebenen, die selbst für Fachleute mit SMA-Zertifizierung oft nicht zu durchschauen sind, kostet denen gerade die gesamte Reputation.


    Hast Du eine echte Drehstromlösung mit 3 Wechselrichtern, oder wie sieht Deine Notstromversorgung aus?


    Gruß von Michael

    EV6 168kW RWD P1 AHK red, seit April 2022

  • Zum Laden des EV6 möchte ich aber meine interne Batterie nicht belasten. Daher werde ich auf die openWB Series2+ setzen, um ein reines Überschussladen in den benannten Monaten sicherstellen zu können. Sie unterstützt eine automatische Umschaltung zwischen 1- und 3-phasigem Laden und lässt sich gut regeln. Die Box unterstützt zahlreiche Hersteller und wird im Integrationsbereich überschwänglich gelobt.

    Mal sehen, welche Erfahrungen ich damit sammeln werde.

    Die cFos Power Brain Wallbox hat einen ähnlich offenen Ansatz, ist aber viel billiger, falls das für jemanden eine Rolle spielen sollte.

    Sie lässt sich z.B. über Home Assistant und Modbus sehr einfach ansteuern (OCPP kann sie auch).


    Gruß von

    Michael

    EV6 168kW RWD P1 AHK red, seit April 2022

    Einmal editiert, zuletzt von MichT ()

  • Das kommt darauf an, welche Laderegel Du definiert hast bzw. welche Laderegelungen Dein spezielles System zulässt.

    Grundsätzlich lädt jede Wallbox, die mir bekannt ist, default zuerst mal immer volle Kanne und fragt nicht nach, ob der Strom aus dem Netz kommt oder vom Batteriewechselrichter Deiner PV. Das tut sie erst, wenn Du definitiv etwas anderes bestimmst, also irgend eine Regel definiert hast, die sagt: "Lade nur Überschuss und sonst nicht".


    Gruß von Michael

    Verstehe ich dich richtig, wenn ich Überschuss laden eingestellt habe und keinen Überschuss habe kann ich das Auto auch nicht auf die schnelle Laden ohne etwas umzustellen?

    EV6 Basis, Glacier,LR,AHK,P1,P2,P3,P4,P6,P7-leider ohne WP, Vorführer

  • Verstehe ich dich richtig, wenn ich Überschuss laden eingestellt habe und keinen Überschuss habe kann ich das Auto auch nicht auf die schnelle Laden ohne etwas umzustellen?

    Ich kenne natürlich nicht alle Wallboxen.


    Beim SMA EV Charger 7.4 / 22 hat man das clever gelöst. Da ist seitlich ein großer Drehknopf, der das smarte Laden einfach hardwaremäßig ausschaltet.

    Das finde ich persönlich besser, als das über Smartphone in einer App rumzufummeln. Das mag für denjenigen, der das Ganze verantwortet (in der Regel dürften das die Männer im Haus sein (sorry, nicht ganz gendergerecht, diese Annahme.....)), ganz spannend sein, aber für diejenigen, die einfach nur Strom haben wollen, für die ist der Drehknopf super. Aber diese Wallbox ist nur kompatibel mit anderen SMA-Komponenten und nach meinem Wissen nicht mit anderen Herstellern zu betreiben (Korrigiert mich, wenn das falsch sein sollte!)


    Wenn man seine Wallbox über ein offenes Smart-Home-System wie beispielsweise Home Assistant ansteuern kann oder will, dann kann man ohnehin alle möglichen Regeln definieren und auch Hardwareschalter installieren und einbinden, mit denen man von Hand umschaltet. Da sind der Phantasie dann keine Grenzen gesetzt. Ist aber was für Leute, die selbst programmieren wollen und können. Deshalb habe ich eine Wallbox von cFos. Die kann alles, von doofem Laden bis OCCP und Modbus. Kann man schön damit rumspielen. Und die ist sehr preiswert.


    Gruß von

    Michael Timler

    EV6 168kW RWD P1 AHK red, seit April 2022

  • Die cFos Power Brain Wallbox hat einen ähnlich offenen Ansatz, ist aber viel billiger, falls das für jemanden eine Rolle spielen sollte.

    Sie lässt sich z.B. über Home Assistant und Modbus sehr einfach ansteuern (OCPP kann sie auch).


    Gruß von

    Michael

    Die Box bietet ein paar interessante Aspekte und ist definitiv preislich ein Schnäppchen.

    Folgende Aspekte passen aber bei mir nicht in meine Planung:

    • Lässt sich nicht dynamisch zwischen 1 und 3 phasiger Ladung umschalten (nicht zu verwechseln mit dem physischen Anschluss).
      Daher benötigt man mindestens 4100W pV Überschuss, um keinen zusätzlichen Strom aus dem Netz oder Batterie ziehen zu müssen.
      Bei einer Box wie der openWB kann man mit 1-phasigem Laden mit 1300W beginnen und ab 3700W auf 3-phasiges Laden umstellen.
      Dieser Aspekt spielt im Sommer zwar eine untergeordnete Rolle, in der Übergangszeit ist das Laden aber suboptimal.
    • DIe Funktion des separat zu betreibenden Charging-Managers haben andere Wallboxen wie zappi oder openWB schon hardwareseitig integriert. Ich will neben meinem EMS nicht noch weitere Server betreiben und warten.

    VIele Grüße
    Thomas

    EV6 GT-Line AWD - schwarz - alle Pakete mit SD und 20"

  • Hallo MichT,

    ja, ich habe eine vollwertige 3-Phasenanlage mit einer Notstromleistung von 3x5000W. Damit habe ich selbst im Normalverbrauch bei einem 5-Personhaushalt keinerlei Einschränkung. Die Anlage ist einfachst zu konfigurieren. Das EMS ist openSource und bietet zahlreiche marktübliche Schnittstellen (MQTT, Modbus, etc.). Vor allen kann man auch Komponenten von unterschiedlichen Herstellern einbinden (siehe Abbildung).

    Victron findet man vor allem in Insellösungen (Almhütten oder abgelegende Anwesen). Allerdings ist die Lösung fast in jeder Konfiguration betreibbar und einfachst zu konfigurieren.

    Vor allem ist sie meiner Kenntnis nach aktuell die einzige Lösung, welche unterbrechungsfrei und 3-phasig nach einen Netzausfall weiterarbeitet. Diese Funktion bieten weder E3DC, Fronius, SMA, etc.


    3_phasen.jpg

    EV6 GT-Line AWD - schwarz - alle Pakete mit SD und 20"

  • Mit Überschuss mach ja alles Sinn. Am Anfang meiner PV wurde die Batterie im Haus auch nur mit Überschuss geladen. Das habe ich dann nach 3 Monaten ausschalten lassen. Teilweise wurde die Batterie nicht komplett geladen und deshalb hat der Strom aus der Batterie nicht für die ganze Nacht gereicht.

    Daher stellt sich meine Frage.

    Was passiert, wenn ich abends heim komme oder schlechtes Wetter ist und ich keinen Strom produzieren kann. MUSS aber für den nächsten morgen laden. Aber die PV gibt das nicht her, wird das Auto dann nicht geladen?

    Ich kann folgende Empfehlungen geben:

    1. Man kann nicht genugt PV-Fläche haben!
      • Die Energie-Engpässe enstehen überwiegend bei schlechtem Wetter in den Übergangsperioden sowie im Winter bei bedecktem Himmel. Reicht die PV-Fläche also nicht für den laufenden Betrieb und das Wiederaufladen der Batterie nicht aus, so hilft die größte Batterie nichts!
      • Von der Gesamtinvestition machen bei mir die PV-Module und Gestell
        max. 25% aus, also prinzipiell nicht überzubewerten. Andere Komponenten wie Inverter steigen nur unwesentlich mit der PV-Leistung an.
      • Mit der EEG-Novelle ist man nicht mehr so reglementiert wie noch vor wenigen Jahren.
      • Als Empfehlung kann ich geben: Minimale PV-Leistung (kWP) = Täglicher Energieverbrauch (kW) * 0,6
    2. Batterie
      • DIe Lebensdauer der Batterie hängt überwiegend von der regelmäßig abgerufenen Last und dem benutzten SOC-Bereich ab. Eine LiFePo-Batterie sollte - wenn möglich - in einem Fenster zwischen 20% und 80% SOC betrieben und nicht bis auf das Letzte Quäntchen ausgesaugt werden.
      • Im Sommer benötige ich von meiner 15kWh-Batterie zwischen 40% und 50% Kapazität, wobei im Winter aufrgund der kürzeren Tage die Batterie zwischen 70% und 80% genutzt wird.
        Reicht im letzteren Fall die PV-Energie am Nachfolgetag nicht aus, um den laufenden Betrieb und gleichzeitig die Aufladung zu speisen, so sieht es in der nächsten Nacht düster aus.
      • Die Batteriekapazität sollte daher 75% des täglichen Energiebedarfs betragen. Mehr macht aber wie oben schon angedeutet auch wenig Sinn. Bei geringer Kapazität leidet aber sicherlich auch die Eigenversorgungsquote.
        In vielen Simulation wird in der Regel eine Eigenversorgung von 65%-70% prognostiziert. Bei mir habe ich aktuell eine Rate von 82%.


    Um Deine Frage konkret zu beantworten:
    Das Nachladen der Batterie hängt überwiegend von der EMS-Steuerung ab.

    • Die Batterie wird im Normalfall nur vom PV-Überschuss geladen. Allerdings würde das Laden des eAutos im Modus "Überschussladung" hinten angestellt werden.
    • Generell gilt, ein Überschussladen ist nur dann möglich, wenn PV-Überschuss vorhanden ist.
    • Allerdings kann man natürlich den Ladevorgang auch starten, wenn die Batterie leer ist und die PV-Anlage nichts bringt. In diesem Fall wird der Strom komplett aus dem Netz bezogen.

    Mein Rat: Ich würde das Auto niemals aus der PV-Batterie heraus laden. Die Lebensdauer der Batterie leidet darunter. Sofern nicht genügend PV-Überschuss vorhanden ist, würde ich die Energie aus dem Netz saugen lassen!

    EV6 GT-Line AWD - schwarz - alle Pakete mit SD und 20"

    5 Mal editiert, zuletzt von weichi ()

  • Ich habe auf Fronius gesetzt und mit dem Wattpilot die Möglichkeit Überschussladung oder so zu laden, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt das Auto voll ist. Zusätzlich kann ich andere Lasten priorisieren, z.b. die Poolpumpe, wenn 1000 W produziert werden, aber noch zuwenig fürs Auto da ist. Die Lösungen werden zunehmend flexibler. Ja, Victron ist mit Abstand das beste, variableste System, aber auch das teuerste. 3-Phasen sind jedenfalls notwendig, vor allem in DE gibst die Schieflastverordnung, es wird gewünscht, dass die Last gleichmässig auf allen 3 Phasen ist. Und die Ladestationen können auch zw. 3 und 1-phasig wechseln und dabei einen Abstand lassen, weil z.B. die älteren Kias und Zoe das nicht packen.

    mfg Wolfgang

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    Österreich: EV6 Air Premium, RWD, 77kWh, bestellt am 5.3.22, Lieferung (ohne Relax-Liege-Funktion) für 6.22 angekündigt, am 5.7.22 übernommen

    Sonstige Fahrzeuge: Fiat 500e Cabrio, Husqvarna 610TE, Puch SG 250 & 125 SV, e-MTB