Beiträge von DankeBahn

Ich stand letztens neben einem Taycan bei Ionity, er lud von 30% mit konstant 100kW, ich daneben bei 230 kW von 15 bis 55%, danach 160kW. Als ich mit 80% abfuhr, hatte er 70% oder so. Von daher…

Zitat von Storm

Oder meinst du den Verbrauch für die Akkupflege und nicht die Klimatisierung?

Aber selbst da hast du einen Verbrauch von einigen Prozent bzw. kWh, weil die Batterie nach dem Ladevorgang selbst bei ausgeschalteter Vorkonditionierung wieder herunter gekühlt wird, wenn z.B. die wärmste Zelle über 45 Grad warm war. Der Verbrauch für die Kühlung wird über Akkupflege ausgewiesen.

Also zuerst muss ich sagen, dass dieses Extrembeispiel nicht bei Minusgraden war, sondern um die 10 Grad während der milden Weihnachtsphase. Dann war es tatsächlich so, dass er Akkupflege um die 1.5kW verbraucht hat, als die eingestellte Temperatur auf 19 Grad war (mein Standard). Heizung war auf 0.0kW. Dann habe ich auf 21 Grad gedreht aus Neugier und der Akkupflegeverbrauch ist auf etwa 1.1 kW gesunken (!). Das konnte ich auch durch mehrmaliges Spielen an der Temperatur bestätigen. Ich nehme also an, dass er über den Klimakreislauf versucht möglichst viel Wärme aus dem Akku zu nehmen und wenn ich mehr Warme Abluft in den Innenraum zulasse, dies sogar leichter für ihn wird. Die 1.1kW sind dann der Restverbrauch der Wärmepumpe, nehme ich an. Nach einer Weile wieder auf 19 Grad gegangen und er blieb noch bei 0 bis ich da war. Es war allerdings auch sonnig, das hatte vermutlich Einfluss.

Entscheind war für mich die Erkenntnis, dass man, solange man noch eine ausreichend lange Strecke fährt (wie lang genau ist sicher Temperaturabhängig) über die Wärmepumpe die Akkuheizung indirekt zurückhohlt. Ja, von 0 auf 20 Vorheizen ist formal nicht die gleiche Energie wie durch Ladeabwärme von 20 auf 45 aufheizen (EDIT: Ich hatte von 15 auf 85% geladen und hatte einen Durcherhitzten Akku, sogar mit leichter Leistungsdrosselung auf etwa 80% laut Poweranzeige). Entscheidend ist für mich aber, wie viel Energie am Ende der Fahrt in Summe (Klima, Fahren, Akkupflege) verbraucht wurde und da war die Vorkonditionierung am Ende weniger schlimm als erwartet. Die erste Etappe braucht etwas Puffer, dafür sind die folgenden "entspannt".

Ich hatte bisher 4 Ladungen Fahrten mit Vorkonditionierung und bis auf die erste (zu wenig Akku zum langen heizen) haben die einwandfrei funktioniert. Noch eine Anmerkung zum Energieverbrauch: wenn danach noch weiter gefahren wird, kann man sich die Wärme zurück holen, wodurch es halb so wild ist. Denn man hat ja dann 40 Grad im Akku und braucht nur 25. ich bin die nächsten 150km mit Klimaverbrauch 0.0 kW gefahren.

Zitat von esperanza

...ja, aber die fahren schon weiter als 70km bei dem Tempo ...

Kommt auf die Tankgröße an. In der Leistungsklasse brauchen diese Fahrzeuge auch gern mal 50+ Liter auf 100km, wenn sie richtig getreten werden, siehe VLN. Wenn der Tank dann „nur“ 70l hat sind es 140km. Ja ist mehr, aber auch nicht weltbewegend. So oder so, 3 Runden Nordschleife am Stück ist für einen Fahrer im Straßenfahrzeug eh eine Ansage.

Zur Klimaautomatik: 20 Grad ist bei strömender (!) Luft nun mal kühl, insbesondere wenn man still sitzt. D.h. Man muss die Düsen von den Händen und dem Gesicht weg regeln. Zusätzlich Sitz und Lenkradheizung und das passt schon und ersetzt quasi die Sonneneinstrahlung. Ansonsten einfach höhere Zieltemperatur, macht das Auto auch Problemlos.

Man zäumt das Pferd von hinten auf, wenn einem 20 Grad zu kalt sind und man dem Auto dafür die Schuld gibt.

Die Wahrnehmung wird nur dadurch verzerrt, dass die Aufheizung des Fahrgastraumes logischerweise mit einer höheren Temperatur der Frischluft erfolgen muss. Das ist aber normalerweise kein Dauerzustand, außer die Umgebung ist megakalt.

Hatte ich jetzt innerhalb einer Woche von 0 auf 100 durch den extremen Streusalz Einsatz. Würde ich weiter beobachten, habe es durch forciertes Bremsen wieder etwas hinbekommen, jetzt mal schauen, wie es bei besserem Wetter wird.

Ich kann auch bestätigen, dass ein starkes Abkühlen des Fahrzeuges zu einer reduzierten Anzeige führt. Bei 15 Grad mit 42% abgestellt, bei -2 waren es 38% 2 Tage später. Geladen auf 78, als es eine Woche später 5 Grad hatte, waren es wieder 80%. Im Herbst hatte ich den Eindruck, das es bei gleichen Bedingungen etwa 1% Verlust pro Woche war.

Das Problem beim übernächsten Ladepark ist ja, dass die Lader eh man da ist vermutlich den Zustand schon wieder geändert haben. Das geht dann tatsächlich nur noch in einem geschlossenen System, d.h. Man hat nicht nur die Info der Säulen, sondern auch wer da laden will, siehe Tesla. Dort ist der Nachteil die Preiswillkür. Die Zukunft wird zeigen, was am Ende gut funktioniert.

Danke CaptainCool, sehr interessant.

Nach meinem Stand verwendet Hyundai/Kia sehr viel Cobalt in den Zellen, wodurch auch das Verhalten bei starker Kälte positiv beeinflusst wird, siehe Björn Nylands Nordkaptest. Das sollte einen Teil dieser thermischen Fähigkeiten erklären. Und Cobalt mag gerade zwar keiner, aber technisch ist es schon ziemlich hilfreich.

Ich denke auch diese ganzen „Probefahrten“, so nachvollziehbar der Wunsch dazu ist, verzerren die Wahrnehmung. Mal wirklich Langstrecken mit 200km Vorlauf, gleichmäßiger Fahrweise usw. Wenn er dann regelmäßig nichts macht, ist es ein Thema.

Edit: Natürlich wurden auch schon Probleme auf Langstrecken berichtet hier im Forum. Die Leute, die ich bisher tatsächlich an der Säule getroffen habe, haben aber alle mit 240kW geballert. Waren auch Ioniq 5 dabei.