Auf einmal massiv fehlerhafte Ladeplanung!

  • Hallo zusammen,


    ich fahre meinen EV6 jetzt seit knapp 35.000 km und davon sehr regelmäßig Langstrecke. Gestern hatte ich dann ein Verhalten, das ich so nicht kannte und auch nicht nachvollziehen kann. Aber vllt hat jemand das auch schon erlebt oder kann es nachvollziehen.


    Vorweg die Datenlage:


    - Ich bin ein Fahrer der sein Auto immer gleich bewegt. Ich achte auf der Autobahn sowie auf Landstraßen auf Geschwindigkeitsbegrenzungen und bei freier Fahrt fahre ich auf der Autobahn 130 km/h. Größe Verbrauchsschwankungen sind also lediglich witterungsbedingt

    - Ich habe gestern Nachmittag meinen EV 6 an einer öffentlichen Wallbox in einem Hotel in München bis auf 100% geladen. Reichweitenanzeige ca. 350 km

    - Abends gegen 18 Uhr bin ich dann nach Hause gefahren: Entfernung ziemlich genau 200 km


    Ich fahre also los und ziemlich schnell kommt die Mitteilung (nicht wörtlich zitiert) : Ihr Ziel kann mit der Ladung nicht erreicht werden. Soll ich Ihnen eine Ladesäule suchen.


    Ich fahre also los und denke mir noch nichts dabei. Die Meldung kommt aber nach 10 Minuten wieder. Ich drücke Sie wieder weg und schaue mir auf die Planung und sehe dass mein EV6 denkt, ich komme mit unter 10% am Ziel an.


    Jetzt weiß ich ja, dass diese Planung reine Schätzungen sind und bisher nahezu immer 10% zu niedrig waren, wenn ich an der Ladesäule ankomme (also System sag 12% und ich komme aber mit 22% an) aber das sich das System mal locker um weit über 30% verrechnet, ist mir bisher noch nicht untergekommen. Ich bin am Ende natürlich mit über 40% daheim angekommen und der Verbrauch war über die ganze Fahrt zu meinem Fahrverhalten passend. Aber diese Meldung hat am Anfang schon ziemlich genervt, gerade mich als Nicht-Großstadt-Autofahrer in München.


    Hatte von euch schonmal jemand das Problem, das sich die Ladeplanung so massiv verrechnet hat oder muss ich mir hier irgendwie Sorgen machen?

    Händlervorläufer gekauft am 21.05.22. GT-Line Auroraschwarz, P5,P6,P7 und WP. geplante Lieferung 27 KW/2022 ( verschoben auf Anlieferung beim Händler in KW 28, dann auf 29. KW, dann auf 30KW und dann die Mitteilung dass er irreperabel kaputt ist und gar nicht geliefert wird)

    Ersatzangebot EV 6 GT-Line AWD, Auroraschwarz, P5,P6 und WP. In meinem Besitz seit Ende September 2022

  • Hab dieses Wochenende >700 km geschrubbt und bin mit der Ladeplanung zufrieden.

    Also außer dem Problem mit der fehlenden Prozentanzeige trotz Reset-Knopf und Modem zurücksetzen.

    Ankunft mit 20 % an der für das Ziel gewählten Schnellladesäule war OK.

    Dort am Navi geplant und berechnen lassen wie der Rückweg geht, kam deine zitierte Meldung aber zu Recht, da der Akku ja fast leer war und für den Rückweg nicht gereicht hätte.

    Allerdings hatten wir die Berechnung dann verworfen, so dass ich nichts über das Intervall sagen kann in dem die Meldung wiederkommt.


    Zurück ohne Ladeplanung auch kein Problem.


    Scheint kein generelles Problem zu sein.

  • Das von dir geschilderte Verhalten habe ich bereits mehrfach auf einer oft genutzten Tour beobachtet:

    Von mir zu Hause nach Hannover sind reichlich 250km. Ich fahre mit 100% SoC los und erhalte nach einigen Kilometern die gleiche Warnung wie du, obwohl die Restreichweite ca. 100km mehr (350+) ausweist.

    War früher definitiv nicht so und tritt erst seit der Verbesserung der Ladeplanung inkl. Anzeige der Ladezeiten etc. auf.

    Ich vermute, dass es in meinem Fall mit der Durchquerung des Harzes (und dem damit verbundenen Höhenprofil) zusammenhängt und die Berechnung hier sehr auf Sicherheit bedacht ist.

    Überhaupt erfolgt die Ladeplanung ja sehr konservativ.

    EV6 GT-Line Long Range RWD P5 P6 WP AHK yacht blue EZ 17.12.2021

  • Oder die Ladeplanung geht von der Rückkehr nach Hause aus und dafür reicht die Ladung dann nicht mehr aus. Denn die Heimadresse ist vermutlich bei den meisten abgespeichert => Navi weißt es.

    Nr. 2: EV6 in 12/21 bestellt: GT-Line in weiß, AWD, Voll+GD+Bright. 18 Monate ohne Status => storniert. Plötzlich FIN... Abgeholt in 09/23. AHK Selbsteinbau.

    Nr.1: EV6 in 05/22 als Neuwagen zur Wartezeitüberbrückung gekauft: GT-Line in weiß, RWD, Voll + GD, AHK Selbsteinbau.




  • Andrei Interessanter Gedanke aber bei mir war es ja die Strecke nach Hause, also zu gespeicherten "Wohnort"-Adresse

    Händlervorläufer gekauft am 21.05.22. GT-Line Auroraschwarz, P5,P6,P7 und WP. geplante Lieferung 27 KW/2022 ( verschoben auf Anlieferung beim Händler in KW 28, dann auf 29. KW, dann auf 30KW und dann die Mitteilung dass er irreperabel kaputt ist und gar nicht geliefert wird)

    Ersatzangebot EV 6 GT-Line AWD, Auroraschwarz, P5,P6 und WP. In meinem Besitz seit Ende September 2022

  • Storm hat da die Begründung, warum das (neuerdings) so ist:



    Zitat

    Nicht so der Verbrauch auf unbeschränkten Autobahnen. Hier rechnet das System nun mit 50% SOC pro 100km was einem Verbrauch von ca. 35kWh/100km oder einer gefahrenen Geschwindigkeit von 150km/h entspricht

    Seit 10/2023 -> EV6 GT mit Glasdach in Yachtblau und AHK

  • Storm hat da die Begründung, warum das (neuerdings) so ist:


    Das wäre natürlich eine valide Erklärung, wobei mir 35kW/100km bei 150kmh etwas hoch vorkommt. Da muss schon ganz schöner Gegenwind herrschen.

    EV6 GT-Line Long Range RWD P5 P6 WP AHK yacht blue EZ 17.12.2021

  • clansman

    nö, er plant ja auch dich mit 10-20 % an die Säule zu bringen. Und endsprechend deines DC Ladelimits, dass eventuell auf 80 oder 90 Prozent steht zu laden, somit hast du im schlimmsten Fall also nur 60% Akku genutzt wenn du mit 20% ankommst und mit 80% weiter fährst. Und 60% von 77,4kWh Brutto ... wären 46,44kWh das wären 23,22kWh/100km wenn das Auto nach der Beschreibung von Storm rechnet. Und das wäre für 150km/h angemessen. Siehe Vergleichsfahrt in meiner Signatur von Storm, noradtux und mir, denn bei 150km/h liegt selbst der RWD bei 28,6kWh/100km.

  • Das wäre natürlich eine valide Erklärung, wobei mir 35kW/100km bei 150kmh etwas hoch vorkommt. Da muss schon ganz schöner Gegenwind herrschen.

    Wie geschrieben, das ist ein ungefährer Wert.

    Den konkreten Wert für Sommerverbräuche haben wir bei unserem Verbrauchstest letztes Jahr mit 32,7kWh/100km bei 150km/h für den AWD ermittelt.

    Wenn dich die Details interessieren:

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    Wichtig bei der Bewertung der Verbräuche ist, dass wir wirklich konstant 150km/h gefahren sind was man im Alltag auf der Autobahn, wenn man 150km/h anpeilt nicht macht. Alleine in meinem Beispiel von Kiel nach Frankfurt am Main liegt auf der Strecke bis zum ersten Ladestopp bereits Hamburg mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und sind einige andere Autos unterwegs, die einen minimal oder auch mal länger ausbremsen. Nur eine Baustelle mit 80km/h Beschränkung verändert den Verbrauch auf 100km massiv.


    Auch die von mir im Beitrag genannten 50% SOC sind nur ein Schätzwert, ich habe das also nicht in einer Testreihe mit verschiedenen Rahmenbedingungen validiert, mir war nur, wie dem Themenstarter, aufgefallen das die Routenplanung inkl. Ladestopps überhaupt nicht mehr hinkommt und teilweise 30% abgewichen ist, wenn ich mit 110km/h auf der Autobahn gefahren bin.

    Wir müssten da vielleicht noch mal näher drauf schauen aber zumindest gibt es eine massive Abweichung zum tatsächlichen Verbrauch bei Autobahnfahrten und den kann ich mir nur erklären, dass der Routenplaner mit einer hohen Richtgeschwindigkeit rechnet.

    (Nur als Info: Verbrauch bei 110km/h 18 kWh/100km, bei 130km/h 24 kWh/100km bei 150km/h 33kWh/100km.)

    Zudem hat die unterschiedliche Degradation der Batterie auch noch Einfluss auf die genannten 50% SOC als Verbrauch, da aus jedem unserer Auto unterschiedliche Energiemengen entnommen werden können.


    Meine Lösung, die ich im anderen Beitrag geschildert habe, ist, dass man sich leider nicht mehr auf die Planung verlassen kann und wenn man die Routenplanung optimieren will diese manuell im Vorfeld z.B. mit ABRP machen sollte und dann die Fehlentscheidungen des eingebauten Systems ignoriert.

    Ich habe also die gewünschten Ladestopps als Ziele im Routenplaner eingeben (natürlich über den Ladestationsfilter ausgewählt damit die Vorkonditionierung startet) und das Kia-System die bis zum Ziel angeblich erforderlichen Ladestopps einfügen lassen.

    Ich bin dann an den unnötigen Ladestopps vorbeigefahren und das System hat sehr schnell dann neue eingefügt oder sich mit dem von mir eingestellten Ziel zufrieden gegeben.

    Irgendwann, wenn man alle unnötigen Ladestopps passiert hat, erkennt das System, dass man den gewünschten HPC oder das Ziel doch erreicht und zeigt dann dafür sogar den SOC an.


    Besonders ärgerlich ist das natürlich bei der Batterievorkonditionierung.

    Von den 6 Ladestopps auf meinem 1.143-km-Tripp Kiel-FF-Kiel habe ich nur bei einem einen optimalen Verlauf der Vorkonditionierung, bei allen anderen ging die Vorkonditionierung nicht an, nicht mehr an oder viel zu spät und zu früh wieder aus. Es wird wirklich höchste Zeit, dass wir den Button bekommen, die Vorkonditionierung manuell zu starten während die Ladeplanung im Hintergrund verrückt spielt.

    Einziger Trost für mich war die Ladestationen waren so voll, dass ich an 4 der 6 sowieso geteilte Ladeleistung hatte und die niedrigere Ladeleistung kein Problem war.

    Kia EV6 AWD 77,4kWh, Stahlgrau, Wärmepumpe seit 22.10.22

    => 44.500km Laufleistung, 260 HPC - 64 AC - Ladungen, 11.814kWh (87% DC 13% AC) geladen (Stand 30.04.2024)

    Tesla Model S75 6/2017 - 11/2022 146.000km Laufleistung

    Smart ED 451 01/2020 - 09/2022 25.000km Laufleistung

    BMW i3 94Ah 04/2017-03/2019 30.000km Laufleistung

  • Oder die Ladeplanung geht von der Rückkehr nach Hause aus und dafür reicht die Ladung dann nicht mehr aus. Denn die Heimadresse ist vermutlich bei den meisten abgespeichert => Navi weißt es.

    Das kenne ich als zusätzliche Infos bei Tesla.


    Ist aber tatsächlich bei der Planung von Kia nicht relevant.

    Die Abweichung ist hoch geblieben, obwohl ich mich ja über 500km vom Wohnort weg bewegt habe.


    Es muss mit der für die Kalkulation festgelegten Geschwindigkeit auf unbeschränkten Autobahnabschnitten zu tun haben, denn auf der Landstraße oder in der Stadt ist die Prognose genauso gut wie vorher.


    Ich habe bezüglich der Algorithmen von Routenplanungssystemen sowohl bei Tesla als auch bei ABRP schon viele Veränderungen in den letzten Jahren erlebt. Man kann es eigentlich nur falsch machen, wenn der Fahrer keine Möglichkeit hat, Werte, wie z.B. die Geschwindigkeit vorzugeben. Die Software kann nicht wissen wie man fahren wird, sie kann es nur vermuten und das führt zu Fehlinterpretationen.


    Am besten fand ich es, als z.B. Tesla von 130km/h, der Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen ausgegangen ist, dann konnte man selber Mehr- oder Minderverbräuche berücksichtigen. Schwierig wurde es als Tesla den Verbrauch der vergangenen Kilometer stärker gewichtet hatte, denn dann führten Baustellen, zähfließender Verkehr oder langsamere Fahrten weil man z.B. telefoniert hatte, zu deutlich spürbaren Abweichungen und Fehlkalkulationen in der Ladeplanung.


    Schade ist bei Kia wirklich, dass der Geschwindigkeitswert fix zu sein scheint und viel zu hoch ist, denn während sich die Restreichweitenkilometeranzeige in Relation zum SOC durch den gestiegenen Verbrauch auf meiner Tour kontinuierlich verringert hat bis sie sich auf den Verbrauch von rund 27kWh/100km eingependelt hatte, blieb die Abweichung bei der Planung auf hohem Niveau, auch wenn sie sich natürlich aufgrund des gestiegenen tatsächlichen Verbrauchs verringert hatte.


    Das führte dann im Prinzip dazu, dass ich, wenn ich keinen anderen Routenplaner gehabt hätte, wieder wie früher hätte fahren müssen, sprich die Restkilometeranzeige mit dem Abstand zum Lader im Auge behalten zu müssen, um zu sehen, ob ich es zum Lader schaffe oder der Puffer schmilzt und ich die Geschwindigkeit reduzieren muss.

    Kia EV6 AWD 77,4kWh, Stahlgrau, Wärmepumpe seit 22.10.22

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