Lohnt sich ein E-Kennzeichen?

Zitat von derchris

Also wenn Du mal in Bad Homburg bist: da kannst Du bis zur maximalen Höchstparkdauer ohne kostenpflichtigen Parkschein parken.

Da war ich in den letzten 56 Jahren vielleicht 2x und das ist auch schon Jahrzehnte her. Da würde ich mir das hässliche E bestenfalls gefallen lassen wenn ich da mehrmal im Monat ansonsten teuer parken müsste.

Ich glaub wenn ich mir wegen sowas mal Gedanken mache kaufe ich mir nen Dacia oder sonst was was es für nen kleinen 4-stelligen Betrag als Neuwagen gibt

Das einzige was mich wohl wirklich zum E-Kennzeichen bewegen würde wäre ein allgemeines Tempolimit in D bei welchem man aber mit E-Kennzeichen schneller fahren darf... aber auf so ne fiese Idee wird hoffentlich keine Regierung kommen solange ich noch Auto fahren kann.

Erfahrungen bei Zulassung und nach drei Wochen recht intensivem Fahrbetrieb (rund 4.000 km):
- 8 Zeichen auf dem Kennzeichen erfordern die sogenannte Engschrift, die ist zwar nach StVZO zulässig, wird aber z.B. in Mainz nicht mehr akzeptiert. Bleiben also 7 Zeichen inklusive E.
- In Mainz gibt es (wie anderswo mitunter auch) eine Aufteilung der Kennzeichen auf Stadt und Landkreis. Die Stadt hat normalerweise 2 Buchstaben und 3 Ziffern, (fast) alles andere ist Landkreis
- Damit sind in der Stadt die ohne Engschrift max. möglichen 7 Zeichen bereits erschöpft, also braucht man eine Regelung für E-Kennzeichen, H-Kennzeichen, Saisonkennzeichen oder kurze Nummernschilder, wie z.B. für manche US-Autos oder Motorräder. Lösung: Man lässt auch 2 Buchstaben/2 Ziffern oder 1 Buchstabe/3 Ziffern zu, dann muss aber einer der Buchstaben B, F, G, I, O oder Q enthalten sein.
- Bestandsschutz gibt es in Mainz nicht, altes Kennzeichen + E weiterverwenden hätte Engschrift erfordert -> nicht zulässig.
Das ist alles im Detail bürokratisch geregelt und schränkt die Möglichkeit eines Wunschkennzeichens extrem ein, ich habe daher darauf verzichtet, da ich das E-Kennzeichen unbedingt wollte. Und ich bin sehr froh über die Entscheidung, ich lade möglichst viel vom eigenen Dach, aber wenn ich unterwegs geladen habe, war bisher immer die Parkregelung an der Ladesäule auf gekennzeichnete Fahrzeuge beschränkt. Das wird von Polizei/Ordnungsamt wohl auch relativ eng gesehen, auch reine BEV ohne E-Kennzeichen, die offensichtlich laden, müssen zahlen. Über die Sinnhaftigkeit kann man streiten, ist aber leider Fakt.

Zitat von Schibeil

- 8 Zeichen auf dem Kennzeichen erfordern die sogenannte Engschrift, die ist zwar nach StVZO zulässig, wird aber z.B. in Mainz nicht mehr akzeptiert. Bleiben also 7 Zeichen inklusive E.

Das interessiert mich jetzt...

Meiner Meinung nach können die das so nicht machen - eine Zulassungsstelle ist ja eine Behörde, und die dürfen Gesetze oder Richtlinien nur umsetzen - jedoch nicht machen!

Ich hab da vor einiger Zeit mit einer neuen Sachbearbeiterin "meiner" Zulassungsstelle rum diskutiert (ging um ein kleineres Nummernschild, aber 100% StVZO konform gefertigt).

Die hat ewig an dem Schild rumgemessen und wollte mir das auch nicht Stempeln. Als ich nicht locker gelassen habe, hat die dann ihre Vorgesetzte geholt.

Die Diskussion mit der Leiterin und der Sachbearbeiterin lief dann so ab:

Hat das Schild die Maße die in der StVZO vorgegeben sind?

JA, aber es ist kürzer als die 520mm

Ok, aber die Maße sind innerhalb der vorgegebenen Werte?

JA, aber...

Dann siegeln sie bitte das Kennzeichen jetzt ab.

Zitat von C.M.Burns

Das interessiert mich jetzt...

Meiner Meinung nach können die das so nicht machen - eine Zulassungsstelle ist ja eine Behörde, und die dürfen Gesetze oder Richtlinien nur umsetzen - jedoch nicht machen!
...

Doch, können Sie. Die hierfür maßgebliche Fahrzeugzulassungsverordnung sagt ja nur, dass ein Kennzeichen max. 8 Zeichen enthalten darf und dass Engschrift zulässig ist. Für die Ausführung dieser Verordnung sind die unteren Verwaltungsbehörden der Länder zuständig. Und niemand kann die zwingen, den erlaubten Rahmen vollständig auszunutzen. Wenn die für ihren Geltungsbereich Regeln festlegen, die innerhalb des gesetzlichen oder verordnungsrechtlichen Rahmen liegen, kann das nicht angefochten werden.
Mainz hat z.B. festgelegt, dass Engschrift nicht mehr zulässig ist , dann passen halt die 8 Zeichen nicht mehr in die maximal zulässige Schilderlänge (ich hatte früher ein Kennzeichen MZ BB ZZZZ, das kann man nicht mehr bekommen).

Insofern ist das angeführte Beispiel auch nicht ziehend. Die Verordnung legt eine Schilderlänge von 520 mm als Größtmaß fest, das darf natürlich auch unterschritten werden. Anders wäre es, wenn die 520 mm als Fixmaß festgelegt wären.

Für mich wäre ein Kennzeichen ohne E nicht in Frage gekommen, weil ich sonst an keiner Ladesäule im Stadtgebiet parken könnte (laden muss man natürlich auch noch, das reicht aber nicht), und weil es doch immer mal wieder Parkplätze nur für E-Autos gibt, wo das E auch Voraussetzung ist. Bonus ist dann noch, dass an den zahllosen kostenpflichtigen Straßenparkplätzen in M die erste Stunde Parken für E-Autos gratis ist, zumindest wenn man per App bezahlt (da wird auch das E am Schild verlangt).

Zitat von Mike

Für mich wäre ein Kennzeichen ohne E nicht in Frage gekommen, weil ich sonst an keiner Ladesäule im Stadtgebiet parken könnte

Ja, ging mir im Endeffekt dann genauso. Auf der einen Seite verhindert das zwar wie schon geschrieben meine "Tradition" der kurzen Nummernschilder, auf der anderen Seite habe ich aber im Alltag absolut keinen Bock mich mit Politessen und anderen darüber zu streiten, ob das Ding jetzt ein E-Auto is und da parken/laden darf, oder eben doch nicht und ich das Kabel nur zum Fake ausm Auto hängen habe

Genau das ist ja der Grund, wieso das E im Kennzeichen überhaupt existiert. Man kann von den Politessen und Polizisten kaum verlangen, alle Elektrofahrzeuge zu kennen, von allen solchen Fahrzeugen zu wissen, wo die Ladebuchse ist und wie es aussieht, wenn das Fahrzeug lädt bzw. damit fertig ist. Und, kaum zu glauben, es gab Verbrenner-Fahrer, die sich Fake-Ladebuchsen auf die Kotflügel geklebt haben...

Das E ist dann für die Behörden (abgesehen von der blauen Plakette für ausländische Fahrzeuge) der einzige Hinweis auf Legitimation.

Zitat von OlafSt

Man kann von den Politessen und Polizisten kaum verlangen, alle Elektrofahrzeuge zu kennen, von allen solchen Fahrzeugen zu wissen, wo die Ladebuchse ist und wie es aussieht, wenn das Fahrzeug lädt bzw. damit fertig ist. Und, kaum zu glauben, es gab Verbrenner-Fahrer, die sich Fake-Ladebuchsen auf die Kotflügel geklebt haben...

Ganz genau!

...ich hätte mir halt nur gewünscht, das es da ne optisch angenehmere Lösung gibt, wie z.B. eine generelle blaue Plakette (...die die grüne dann logischerweise ersetzt...).

Aber mei, is halt so

Nun ja, klar können sie nicht jedes E-Auto mit ihren Ladebuchsen kennen, aber ein wenig Menschenverstand beim Analysieren der Situation wäre doch wünschenswert. Zumal man an so ziemlich jeder (ja es gibt Ausnahmen) Ladesäule erkennen kann ob da wirklich geladen wurde oder wird.

Ich vermute das dies wahrscheinlich vor Gerichten nicht bestand haben wird, aber es müsste halt jemand den Klageweg gehen. Wäre ja lustig, wenn sie Fahrzeugen ohne Kennzeichnung eines Verbrenners nicht mehr an die Tanke lassen würden.

Zitat von Obivan

Nun ja, klar können sie nicht jedes E-Auto mit ihren Ladebuchsen kennen, aber ein wenig Menschenverstand beim Analysieren der Situation wäre doch wünschenswert. Zumal man an so ziemlich jeder (ja es gibt Ausnahmen) Ladesäule erkennen kann ob da wirklich geladen wurde oder wird.

Ich vermute das dies wahrscheinlich vor Gerichten nicht bestand haben wird, aber es müsste halt jemand den Klageweg gehen. Wäre ja lustig, wenn sie Fahrzeugen ohne Kennzeichnung eines Verbrenners nicht mehr an die Tanke lassen würden.

So sehe ich das auch. Man kann sich doch in jedem Job weiterbilden. Für die "Übergangszeit" bis 2035,müssen die Knöllchenschreiber eben auch noch Mal einen Kurs machen. Der könnte wie ein Yogakurs aussehen. Isomatte zum draufknieen und gucken ob ein Auspuff (nicht)dran ist.