Winterabschlussbericht: Verbraucht HPC-Laden inkl. Vorkonditionierung wirklich mehr Strom als AC-Laden?

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    Nr. 2: EV6 in 12/21 bestellt: GT-Line in weiß, AWD, Voll+GD+Bright. 18 Monate ohne Status => storniert. Plötzlich FIN... Abgeholt in 09/23. AHK Selbsteinbau.

    Nr.1: EV6 in 05/22 als Neuwagen zur Wartezeitüberbrückung gekauft: GT-Line in weiß, RWD, Voll + GD, AHK Selbsteinbau.




  • Ich weiß, wo der Rechenfehler ist. Storm betrachtet die Notreserve als nicht nutzbar - was natürlich nicht stimmt. Sie wird sehr wohl benutzt, nämlich im Notfall. Somit würde die Notreserve im Falle von 0% Akku und 0,1% Notreserve auch wieder mit aufgeladen. Sie wird halt nur nicht angezeigt, ist aber dennoch vorhanden.


    Somit darf die Notreserve *nicht* herausgerechnet werden und die so rundherum ermittelten 12-15% Ladeverluste sind korrekt.

    kann ich mir fast nicht vorstellen. 12-15% erscheinen mir arg viel.

  • Vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen.


    Ich habe, auch nach Rücksprache mit einem Mathematiker, festgestellt, dass ich bei meinen Angaben noch einen Fehler drin hatte, ich habe die falsche Bezugsgröße für die Berechnung des Prozentwertes genommen.

    Ich bin von dem Wert der in der Traktionsbatterie, z.B. 60kWh angekommen ist ausgegangen, wenn ich bei 72kWh gelieferter Energie und somit 12kWh Ladeverlust von 20% gesprochen habe. Richtig wären hier die 16,6% Ladeverlust gewesen, weil man die 12kWh in Relation zu den 72kWh als Ausgangswert setzen muss.


    Das bedeutet für meine Beispiele nun folgende Werte:


    Nehmen wir mal das konkrete Beispiel der AC-Ladung bei meinem Freund am 30.03. an der Wallbox.

    Laut Aussage der Wallbox wurden 33,72kWh Energie ans Auto abgeben.

    Der Ladehub war von 63% auf 100%. Diese 37% entsprechen bei 73,2kWh 27,08kWh.

    Das bedeutet, dass im Auto 27,08kWh von 33,72kWh angekommen sind und ein Ladeverlust von 6,64kWh, also 24,5% 19,7% in Relation zu den 27,08kWh entstanden sind.


    Schauen wir uns als weiteres Beispiel noch die Ladung an einer normalen Typ-2-Ladestation mit 22kW an, bei der mein Auto natürlich nur mit 10,9kW geladen hat.

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    Ich habe von 57%-98% geladen, Tronity hat 31,73kWh laut Ladehub ermittelt und Elvah hat für die Ladung 36,49kWh in Rechnung gestellt.

    => Ladeverlust 4,76kWh und das entspricht 15% 13,04%

    Rechnen wir mit der tatsächlich nutzbaren Energie von 73,2kWh wären die 41% Ladehub jedoch nur 30,01kWh die in der Batterie angekommen sind, während die Ladesäule 36,49kWh geliefert hat.

    = Ladeverlust 6,478kWh und das sind dann 21,59% 17,75%.


    Auch bei einer weiteren AC-Ladung am 11.03. von 59-80% habe ich bei 18,9kWh laut Elvah und tatsächlich im Auto angekommenen 15,37kWh einen Ladeverlust von 22,95% 18,68%.


    Fazit:

    Der Ladeverlust bewegt sich bei meinen genannten Ladungen zwischen 17,75% und 19,7%, also eher in Richtung 18% als die hin und wieder genannten 10%.


    Ich kann verstehen, dass dem einen oder anderen die Werte sehr hoch erscheinen, aber leider ist bei der Verlustleistung des Onboardchargers sehr relevant, was für einen Charger und damit verbundene Komponenten Kia verbaut hat.

    In den letzten 6 Jahren habe ich bei Tests mit E-Autos immer mal wieder hohe Ausreißer bei den Verlustleistungen der Onboardcharger gesehen, teilweise lagen sie bei 20% oder mehr.


    Bei meinen bisherigen E-Autos konnte ich keinen großen Unterschied bei den Ladeverlusten zwischen 11kW oder 22kW-Säulen erkennen, jedoch einen deutlichen, wenn ich sehr langsam geladen habe.


    So musste ich mal in Marokko mit 5A also rund 1kW auf einem Campingplatz via Schuko laden weil das Stromnetz nicht mehr hergegeben hat. Da hat es deutlich länger als 65 Stunden gedauert, um die 65kWh zusammen zu bekommen weil ein großer Teil in die Ladeverluste gegangen ist.


    Ihr könnt ja gerne mal bei euch selber schauen, ob die Werte bei euch ähnlich sind. Ich werde, wenn alles klappt noch mal einen DC-Ladetest mit 20kW bei Ikea machen und schauen wie dort so die Ladeverluste sind.

    Kia EV6 AWD 77,4kWh, Stahlgrau, Wärmepumpe seit 22.10.22

    => 34.500km Laufleistung, 224 HPC - 17 AC - Ladungen, 9.136kWh geladen (Stand 08.10.23)

    Tesla Model S75 6/2017 - 11/2022 146.000km Laufleistung

    Smart ED 451 01/2020 - 09/2022 25.000km Laufleistung

    BMW i3 94Ah 04/2017-03/2019 30.000km Laufleistung

    Einmal editiert, zuletzt von Storm ()

  • Ich kann mir noch Vorstellen, dass die Werte, die bei Tronity ankommen, fehlerhaft sind. Tronity kann z.B. nicht den exakten Ladestart und Stop ermitteln, da das Auto diese Werte nicht direkt zum Ladestart/Stop in die Cloud meldet. Ich hatte zu Zeiten des e-Niro mit Tronity rumgespielt und es fehlten mir immer 10-15 Minuten, beim EV6 ist es genau das gleiche. Mit einem OBD-Dongle und den entsprechenden Daten, die man z.B. mit CarScanner exakt vor Ladebeginn/nach Ladeende auslesen kann, würde ich es nochmal überprüfen.


    Es wäre schon sehr erstaunlich, wenn Kia so viel schlechtere OnBoard-Charger als Hyundai verbaut, wenn an einigen anderen Stellen beim EV6 sogar höherwertigere Komponenten zum Einsatz kommen als im Schwestermodell.

  • Das ändert nichts an der Tatsache, dass deine Verluste massiv zu hoch sind. Mit der anderen Bezugsgröße komm ich auf 9,8%, die sinkt natürlich auch.


    Man sollte hinterfragen, was will der Fahrer wissen. Wenn man das Thema laden im Forum oder Facebook verfolgt, dann sind es die Kosten. Und vor allem die Leute interessiert das Thema Verluste, oder?


    Für die Leute ist die neue Bezugsgröße völlig irrelevant. Die wollen die Verluste auf ihren Verbrauch drauf schlagen um die tatsächlichen Kosten auf 100 km zu kennen, oder?


    Beispiel alte Bezugsgröße:

    30,01 kwh verbraucht für 200 km (einfacher zu veranschaulichen). Also 15,005 auf 100 km.

    15,005 * 1,2159 = 18,2445 kwh auf 100 km inkl. Verluste

    18,2445 *0,33 = 6,02 € auf 100 km *2 = 12,04 €


    Beispiel Neue Bezugsgröße:


    15,005 * 1,1775 = 17,6683 kwh auf 100 km inkl. Verluste

    17,6683 * 0,33 = 5,83 € auf 100 km *2 =11,66 €


    Mmh, da fehlen ja ein paar Cent ;)


    Faktisch richtig, dass von der Menge Strom 17,x Prozent verloren gehen, aber für die Umrechnung aufn 100km Preis für den Fahrer praktisch falsch.


    bleibe aber dabei, die Werte sind viel zu hoch. Entweder liegts an 22 kw Säulen, oder die Werte sind falsch aufgeschrieben. Das zeigt jeder Test und auch Vergleiche hier.


    Für Youtube und Klicks wäre "Wahnsinn, fast 20% Ladeverluste beim AC-Laden" besser geeignet 😁


    So genug aufm Handy getippt ;)

    Kia EV6 Allrad Gt-line wp assist plus, Sound Paket, 20 zoll, Schwarz metallic

  • Ich kann mir noch Vorstellen, dass die Werte, die bei Tronity ankommen, fehlerhaft sind. Tronity kann z.B. nicht den exakten Ladestart und Stop ermitteln, da das Auto diese Werte nicht direkt zum Ladestart/Stop in die Cloud meldet. Ich hatte zu Zeiten des e-Niro mit Tronity rumgespielt und es fehlten mir immer 10-15 Minuten, beim EV6 ist es genau das gleiche. Mit einem OBD-Dongle und den entsprechenden Daten, die man z.B. mit CarScanner exakt vor Ladebeginn/nach Ladeende auslesen kann, würde ich es nochmal überprüfen.


    Es wäre schon sehr erstaunlich, wenn Kia so viel schlechtere OnBoard-Charger als Hyundai verbaut, wenn an einigen anderen Stellen beim EV6 sogar höherwertigere Komponenten zum Einsatz kommen als im Schwestermodell.

    Du hast vollkommen Recht, die Werte bei Tronity sind falsch. Ich notiere mir bei jeder Ladung den Start und End-SOC und korrigiere sie in Tronity.


    Die einzige Abweichung, die aber über die Dauer zu vernachlässigen ist, ist die schon genannte Ungenauigkeit aus Rundungsdifferenzen. Ich arbeite immer mit den Werten, die man im Auto sieht und nicht die bei Carscanner, das mit 0,5% Schritten arbeitet.


    Stefan1991 Naja, die Bezugsgröße ist schon relevant, das zeigen ja die Unterschiede von rund 5%-Punkte. Wobei wie gesagt ich bei meinen 3 Beispielen bei 18% und nicht in der Nähe von 10% lande.


    Gut wäre wirklich, wenn noch andere ihre Daten auswerten könnten damit wir sehen können ob mein Auto ein Ausreißer ist oder ob alles ok ist.

    Das mein Auto ein Ausreißer sein könnte ist nicht ganz so unwahrscheinlich. Schon direkt nach der Abholung hatte es Probleme beim AC-Laden, die mit einem Softwareupdate gelöst werden konnten und nun hat es Probleme mit dem AC-Laden nach der Nutzung des V2L-Adapters weil dann die Verriegelung des Steckers nicht funktioniert, bis DC-Laden das Problem wieder beseitigt. Deswegen bekommt der Wagen Mitte Juni eine neue Ladebuchse.

    Kia EV6 AWD 77,4kWh, Stahlgrau, Wärmepumpe seit 22.10.22

    => 34.500km Laufleistung, 224 HPC - 17 AC - Ladungen, 9.136kWh geladen (Stand 08.10.23)

    Tesla Model S75 6/2017 - 11/2022 146.000km Laufleistung

    Smart ED 451 01/2020 - 09/2022 25.000km Laufleistung

    BMW i3 94Ah 04/2017-03/2019 30.000km Laufleistung

  • Ich möchte auch ein bisschen was zum Thema beisteuern:


    Ich habe jetzt etwa 9000km runter seit letztem September. 45% AC, 55% DC. Boardcomputer zeigt einen Durchschnittsverbrauch von 21.6 kWh/100km an, nach Berücksichtigung aller abgerechneten Lademengen komme ich auf 23.12 kWh/100km. D.h mein Durchschnittsverlust sind etwa 7%. Selbst wenn DC 0% Verlust hätte, könnte AC dann nicht mehr als 15% sein, vermutlich ist es eher so 3% und 12%. Ich lade fast ausschließlich an öffentlichen Säulen, d.h. die AC Ladungen finden an 22kW Säulen statt. Nur etwa 500km wurden an privaten Wallboxen von Freunden geladen. D.h. Verluste oberhalb 15% wären schon verwunderlich.

    Bestellt November 2021: GT-line 77.4 kWh AWD, P5, Wärmepumpe, Snow White Pearl

    Übernommen Ende September 2022 (MJ22)

    Fahre außerdem: Zug und Fahrrad

  • Es entsteht hier in manchen Beiträgen der Eindruck als ob die Wallbox oder AC-Ladesäule den Verlust erzeugt.


    Dem ist aber nicht so. Ausschliesslich das ON-Board Ladegerät, oder was sich halt sonst noch im Auto befindet, erzeugt bei AC Verluste.


    Das Schaltbild einer Wallbox zeigt das auch eindeutig, dass von der Spannungsversorgung nur ein Schütz (Relais) zwischen Netzanschluss und Typ-2 Stecker hängt.

    Die in der Wallbox befindliche Elektronik dient nur der Kommunikation zur Freigabe. Es wird nichts umgewandelt und die 3x400 Volt Drehstrom direkt "durchgereicht".

    Der On-Board Charger im Auto macht dann die für die Batterie notwendige Gleichspannung daraus.


    Und hier entsteht dann der "Ladeverlust". Es ist bei vielen E-Fahrzeugen auch zu beobachten, dass während AC-Ladung ein Lüfter im Auto läuft.
    Warum? Weil Umwandlung = Verlust, der in Form von Wärme weggekühlt werden muss.


    Es gibt auch Bausätze für Wallboxen z.B. bei Pulsares, deren Schaltbild ich hier angehängt habe.


    Wenn Interesse an solchen technischen Themen besteht, bitte entsprechend kommentieren und ich arbeite das entsprechend auf.

    Ich habe noch 2 Wochen Zeit bis ich meinen GT abholen darf :)

  • Ja, mich wundert auch bei einigen die Formulierung hier, nur ein Beispiel von mehreren: "Trotzdem im Schnitt nur 10,8% Ladeverluste laut Wallbox.".


    Eine Wallbox weiß nur, was sie Richtung Auto an Strom geliefert hat, aber nicht, wieviel davon tatsächlich im Akku gelandet ist. Es gibt keine AC-Wallbox, die einen Ladeverlust, um den es hier geht, als konkreten Wert messen und ausgeben kann.


    Aber vielleicht sind das hier nur "unscharfe" Formulierungen...