Alles anzeigenHallo in die Runde!
Nächsten Samstag, 04.05.24, beginnt mein/unser Abenteuer "Fahrt an die Nordsee"
Einmal quer durch ganz Deutschland von Bayern (Cham) nach Niedersachsen (Dorum-Neufeld)
Ich habe kein Android-Auto, keine Handy-Ladeplanung oder sonst dergleichen, noch nie an einem Schnellader "getankt" und zudem das erste Mal mit einem Elektro überhaupt auf einer so langen Strecke unterwegs.
Ich muss mich also auf den Routenplaner und die Ladeplanung in meinem GT verlassen und bin mal gespannt, wie er sich dabei schlägt!
Welche Erfahrungen habt ihr alle so mit der Planung im Fahrzeug bzw. durch das Fahrzeug?
Gehe ich da zu Blauäugig ran , oder welche Tipps habt ihr so
Bitte zerpflückt mich als Neuling nicht gleich komplett
Ich kann mir gut vorstellen wie es dir geht. Ich bin froh, dass ich bevor ich nach Afrika 2018 gefahren bin, schon einiges an Erfahrung gesammelt hatte und so in den abgelegenen Regionen der Steinwüste und Hochgebirge die Nerven behalten konnte, vor allem weil man damals in Afrika noch nicht die Route mit Tools kalkulieren, sondern den Verbrauch per Hand prognostizieren musste.
Ich kann dir auch nur den Tipp geben, das DC-Laden vor dem Urlaub zu testen. Das entspannt und reduziert den Stress wenn die Familie dabei ist.
Ein Tipp den ich dir mit auf den Weg geben will, den noch keiner hier im Thread genannt hat, ist, dass du den CCS-Stecker wenn du ihn richtig in die Ladebuchse am Auto gesteckt hast so in die Buchse steckst, dass der obere Teil besonders gut drin ist.
Über den oberen Teil, den du vom AC-Laden kennst, erfolgt die Kommunikation. Weil gerade die CCS-Stecker durch die Kühlkabel schwer sind, werden sie wenn man den Stecker einfach einsteckt und los lässt manchmal aus der Ladebuchse minimal herausgezogen, so dass im schlimmsten Fall der Verriegelungsstift der Ladebuchse nicht verriegeln kann in noch häufigeren Fällen die Kommunikation nicht korrekt stattfindet und deswegen die Ladung nicht startet.
Vermeiden lässt sich das ganz einfach in dem du so lange den Stecker leicht von unten nach oben anwinkelst, bis du es in der Ladesäule klicken hörst, dann wird der Schütz in der Ladesäule geschaltet, das ist das Signal, dass die Kommunikation zum Auto geklappt hat und der Strom fließt.
Bei der Ladung selbst brauchst du keine Angst mehr bezüglich des womöglich schlechten Sitz des Ladesteckers zu haben, weil der Strom über die beiden unteren Pins fließt, die mit der extra Abdeckung in der Ladebuchse geschützt sind. Durch das Gewicht des Steckers ist hier die Verbindung immer gegeben und der Strom fließt.
Weil während der Ladung auch die Kommunikation nicht mehr mit dem Auto erforderlich ist, läuft alles wie geschmiert.
Mit diesem Tipp konnte ich schon unzählige Dramen an den HPC beenden und hoffentlich bei dir schon von Anfang an verhindern.
Ob das Problem bei dir auftritt oder nicht, lässt sich schwer im Vorfeld sagen. Ich habe z.B. über 150 mal problemlos an HPC-Ladern meinen EV6 geladen, bis meine Ladebuchse repariert werden musste, seit dem muss ich bei jeder Ladung jeden CCS-Stecker anwinkeln, weil die neue Buchse ausgeleierter ist und der Sicherungsstift den Stecker nicht mehr so gut in der Buchse hält.
Mein weiterer Tipp für dich:
Nutze https://abetterrouteplanner.com (ABRP) für die Routenplanung damit du eine ungefähre Idee hast für die Ladestationen.
Filtere in den Einstellungen nur Standorte mit mehr als 4 Ladepunkte heraus, vor allem außerhalb von IONITY würde ich nur Standorte mit mehr als 8 Ladepunkte anfahren weil außerhalb von IONITY die Ladeleistung häufig geteilt wird.
Da dein GT vermutlich nicht den Ziel-SOC bei der Ladung anzeigt (ist aktuell ein bekannter Bug), kannst du mit ABRP den möglichen Verbrauch abschätzen und so die Ladepausen gut planen.
Die HPCs solltest du mit ca. 20% SOC anfahren und auf 80-90% SOC maximal laden. Wenn du von IONITY zu IONITY fährst, brauchst du vermutlich sogar nur 70% oder weniger für die Strecke.
Dein GT sollte bei 130km/ bis zu 27kWh/100km (ca. 37% SOC) und bei 150km/h 34kWh/100km (ca. 46% SOC) verbrauchen.
Das bedeutet, dass du z.B. für die typische Entfernung von rund 150km zwischen 2 IONITY-Standorten 55,5% SOC bei 130km/h verbrauchst und somit auf 75,5% SOC laden müsstest, um mit 20% SOC am nächsten Ladestopp anzukommen.
Ich habe dir mal die Route in ABRP kalkuliert: https://abetterrouteplanner.co…ba-4964-ae70-2d8a6a8d4ff9
Du kannst mit ihr ja etwas herumspielen.
Ich fahre z.B. die HPC immer mit 10% SOC an, weil ich dadurch seltener laden muss, du könntest dir dadurch die erste Ladung sparen.
Wenn du Fragen hast, melde dich. Ansonsten viel Freude auf der ersten Langstrecke.
Meine ging 2017 mit dem BMW i3 94Ah und bis zu 150km Reichweite (auf der Landstraße) von Kiel zum Nordkapp und zurück ohne einen einzigen HPC
Die Erkenntnis war. Man kommt immer an und sollte sich nicht stressen lassen.
Heute ist das alles viel entspannter und weniger Vorbereitung nötig.