https://www.focus.de/auto/news…saeulen_id_194571133.html
Wenn die Zahlen dieser Prognose stimmen, kann es interessant werden an den Ladestellen.
Zumindest in der Urlaubszeit.
Ich verstehe die Rechnung vom Professor nicht.
"Die Pumpleistung einer Zapfsäule betrage 35 Liter pro Minute, was einer Leistung von 18 Megawatt entspreche.Da der Wirkungsgrad des Elektroautos um den Faktor 3 höher sei als beim Verbrenner, benötige man für den gleichen Effekt sechs Megawatt Ladeleistung.Bei einer mittleren Ladeleistung von 120 kW bedeute das trotzdem, dass man 50 Ladesäulen brauche, um eine Zapfsäule zu ersetzen. Für eine typische Autobahn-Tankstelle mit zwölf Säulen würde das theoretisch den Einsatz von 600 Ladesäulen erfordern."
Wie kommt er auf die Leistung von 18MW?
Von welchem Wirkungsgrad spricht er der bei E-Auto im Faktor 3 besser sein soll?
Ich habe versucht, mir die Fragen zu beantworten und komme unter den folgenden Bedingungen von einem 1.000km Trip mit dem E-Auto versus Verbrenner nicht auf 600 Ladestation pro Autobahntankstelle sondern auf 420, wenn wir davon ausgehen, dass die aktuelle Tankstelle 12 Zapfsäulen hat.
Hier meine Berechnungen:
Ausgangsbedingungen: 1.000km Fahrt, beide Autos voll getankt.
Verbrauch Benzin, Tankinhalt 60l, Crossover 6l bei 130km/h
Verbrauch Strom, EV6 73,2kWh bei 100% nutzbar, 24kWh/100km bei 130km/h
Zeitaufwand für die Betankung:
6l Benzin, 60l Tank = Tankvorgang 1,7min
6l x 8,5kWh = 51kWh x 60 = 3.060kWh Energie in 1,7min
Reichweite 1.000km, Verbrauch 51kWh/100km
Zeitaufwand und Rahmenbedingungen Ladung EV6:
Der Ladehub an der Ladesäule liegt bei 59kWh (Abgabe von der Ladesäule) von 10-80%, dafür braucht das Auto im Optimalfall an der 300kW-Säule 18Minuten. Die durchschnittliche Ladeleistung beträgt somit 196,7kW.
Mit diesen 59kWh (Abgabe an der Säule) komme ich dann 213,5km weit (73,2kWh nutzbar von 100-0% SOC, 70% davon sind 51,24kWh. Der Rest bis zu 59kWh sind Ladeverluste und Energie für das Thermalmanagement beim Laden).
Die 300kW Säule könnte somit 3,33 E-Autos pro Stunde laden, sprich 3, die fehlenden 6 Minuten zu 60min sind Rangierzeit.
Verbrauch Strom, EV6 73,2kWh bei 100% nutzbar, 24kWh/100km bei 130km/h
Fazit: Verbrenner verbraucht 2,1 mal mehr als das E-Auto für die gleiche Strecke bei der gleichen Geschwindigkeit
Es ist also nicht um den Faktor 3 sparsamer.
Annahme 120kW mittlere Ladeleistung:
Beim typischen Ladehub von 59kWh von 10-80% SOC auf der Langstrecke können 2 E-Autos pro Stunde an der Säule geladen werden.
In der Stunde sollen angeblich 50 Autos betankt werden können. Realistischer bei 5 Min. pro Tankvorgang sind eher 12 Autos pro Stunde.
Betrachtung der Reichweite vom 6l-Benziner mit 1.000km versus EV6 mit 300km und 213,5km (70% Ladehub von 10-80%) bei Folgeladungen.
- Strecke 270km von 100-10% SOC (zurück gelegte Distanz gesamt 270km)
- Strecke und folgende 213,5km von 80-10% SOC (zurück gelegte Distanz gesamt 483,5km)
- Strecke und folgende 213,5km von 80-10% SOC (zurück gelegte Distanz gesamt 697km)
- Strecke und folgende 89,5km von 80-10% SOC (zurück gelegte Distanz gesamt 1.000km)
Für 89,5km werden 21,48kWh verbraucht, das sind 29,3% SOC der 73,2kWh nutzbarer Energie
Bei der Ladung von 10%-39,3% SOC liegt normalerweise 240kW Ladeleistung an, sprich 4kWh pro Minute, für die 21,48kWh werden somit 5,37min benötigt
Das bedeutet: Der Zeitaufwand vom Laden beträgt 3 x 18min plus 5,37min => Insgesamt 59,37min
Für die Betankung laut Professor Bargende 1,7min
=> Auf der Langstrecke benötigt man 35 Ladesäulen für die Reichweite von 1.000km pro 1 Zapfsäule
=> Pro Autobahntankstelle wären es somit nicht 600 Ladesäulen sondern 420 Stück.
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Die Aussage von Herr Niesing:"Die Zahl der Tankvorgänge pro Stunde ist Saison-abhängig, in Spitzenzeiten seien es aber 50 bis 60 Tankvorgänge pro Stunde.„Wenn wir einmal unterstellen, dass die mittlere Reichweite bei 30 Litern Tankmenge bei 400 km liegt und ein Elektroauto rund 20 kWh pro 100 Kilometer verbraucht, dann könnte bei einer Abgabeleistung von 150 kWh innerhalb einer halben Stunde ein Auto mit ungefähr gleicher Reichweite geladen werden. Entsprechend benötigen Sie zur Beladung von 60 Fahrzeugen pro Stunde rund 30 Ladesäulen (bzw. bei 350 kWh-Säulen wie bei Aral immer noch rund 12 Säulen)“, rechnet Niesing vor."
Meint er wirklich das pro Zapfsäule 50-60 Tankvorgänge möglich sind?
Ich kann aus meiner Beobachtung sagen, dass ein Tankvorgang inkl. Bezahlung eher 5 - 10min dauert, nehmen wir mal die 5 Minuten, dann wären das 12 Tankvorgänge pro Stunde.
Die Rechnung von Niesing strotzt nur so von Fehler bezüglich der Einheiten, oder meint er wirklich 150kWh innerhalb von einer halben Stunde nachladbar, sprich eine 300kW Säule gibt 300kW Flatrate über eine halbe Stunde ab?. Dafür gibt es doch noch gar kein E-Auto, dass 20kWh/100km verbraucht und innerhalb von 30min 400km Reichweite bei 130km/h auf der Autboahn nachlädt. Das müsste das Auto grundsätzlich schon 114,3kWh = 100% SOC nutzbar haben, damit bei der 2. Ladung 70% nachgeladen werden können und dann noch eine durchschnittliche Ladeleistung von 160kW für die Ladung von 10%-80% SOC haben.
Wenn ich das für unsere EV6s kalkuliere würde ich zu diesem Ergebnis kommen:
Wenn ich z.B. die Ergebnisse des heutigen Verbrauchstests nehme, dann verbraucht mein EV6 AWD 24kWh/100km bei 130km/h auf der Autobahn.
Der Ladehub an der Ladesäule liegt bei 59kWh (Abgabe von der Ladesäule) von 10-80%, dafür braucht das Auto im Optimalfall an der 300kW-Säule 18Minuten.
Mit diesen 59kWh (Abgabe an der Säule) komme ich dann 213,5km weit (73,2kWh nutzbar von 100-0% SOC, 70% davon sind 51,24kWh. Der Rest bis zu 59kWh sind Ladeverluste und Energie für das Thermalmanagement beim Laden).
Die 300kW Säule könnte somit 3,33 E-Autos pro Stunde laden, sprich 3, die fehlenden 6 Minuten zu 60min sind Rangierzeit.
Da die EV6 allerdings nur 213,5km mit der Ladung weit kommen müsste man den Wert halbieren, da für 400km Reichweite zwei Ladevorgänge erforderlich sind.
D.h. pro Stunde wären mit dem EV6 als E-Auto-Beispiel somit 1,7 Ladevorgänge pro Stunde möglich, weil ja durch die halbierte Reichweite im Vergleich zum Verbrenner die Anzahl der Nutzungen der Ladesäulen verdoppelt.
Insofern stehen 1,7 Ladevorgänge den 12 Tankvorgängen gegenüber.
Das bedeutet man braucht 7 x mehr Ladesäulen als Zapfsäulen. Bei einer Autobahntankstelle mit 12 Zapfsäulen somit 84 Ladesäulen mit je 300kW.
Interessant, das ist genau der Wert den ich schon seit 2019 kenne und irgendwie völlig weg von den Werten der beiden Herren ist.
(Professor Bargende 12 Zapfsäulen und 600 Ladesäulen) Nach meiner Rechnung bei 400km Fahrten 84, bei 1.000km 420 Säulen.
(Herr Niesing sagt: 30 Ladesäulen für 60 bzw. 120 Fahrzeuge, wenn man mit realistischen Werte) Wenn wir bei den 60 Fahrzeugen bleiben, dann braucht man 35 Säulen, da ca. 1,7 Fahrzeuge pro Stunde für eine Reichweite von 400km geladen werden können.
Ich hoffe ich habe alles richtig berechnet, wenn euch ein Fehler auffällt, bitte Bescheid sagen.