Dachzelt-Erfahrungen?

  • Ich habe zwar keine Erfahrungen mit einem Dachzelt auf dem EV6 aber umfangreiche mit meinem Tesla Model S. Ich bin z.B. längere Touren durch Skandinavien aber auch Afrika gefahren.


    Richtig ist, dass die 80kg Dachlast für die Fahrt gelten und für viele Dachzelte ausreichen.

    Wichtig ist, zusätzlich beim Dachzelt zu schauen für wie viel Kilogram dieses ausgelegt ist. Hierbei wurde ich z.B. falsch beraten und habe am Limit operiert, da unser Dachzelt nur mit 180kg belastet werden durfte, das Gewicht was meine Frau, der Hund und ich zusammen nach einem Fastentag hatten.


    Gedacht hatte ich das Dachzelt für kurze Geschäftsreisen bei denen ich sonst im Model S geschlafen hätte.

    In der Praxis war das keine gute Überlegung und ich bin vom Dachzelt wieder ins Auto umgezogen.


    Ich hatte ein Hartschalendachzelt ( hier kannst du es in verschiedenen Situationen sehen:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    ) was den Vorteil hatte, dass ich es überall aufbauen konnte, da es nicht über das Auto ragt. Z.B. beim Laden an der Autobahn, im Gewerbegebiet usw. Hat man ein Dachzelt das ausgeklappt wird, schränkt das in diesem Zusammenhang ein. Das kommt nicht gut an, wenn der ausgeklappte Teil in den Verkehrsraum ragt oder weitere Parkplätze oder den Bürgersteig blockiert.


    In der Praxis war es aufgrund der Geräusche nicht wirklich eine gute Alternative, am Lader oder im Gewerbegebiet zu übernachten, oder auch ein Regen- oder Schneesturm war es kein Vergnügen im Dachzelt. Weil unser Dachzelt auch noch unnötig schmal war ( der Verkäufer meinte, es darf nicht über das Autodach an der Seite herausragen und hat uns auf 1,3m limitiert ), habe ich immer direkt mit der Nase an der Seitenwand und da es nur 2,3m lang war auch noch auf der Seite schlafen müssen, da ich die gesamte Länge bis in den spitzen Winkel nutzen musste.


    Ein Dachzelt ist immer dann nett, wenn das Wetter gut und die Umgebung ruhig und friedlich ist. Selbst auf einem Campingplatz ist das nicht immer der Fall.

    Wenn man wie bei einem Hartschalenzelt üblich, dann auch noch keinen Vorraum hat, kommt der Regen oder das Wetter immer direkt ins Dachzelt, also direkt auf das Bett.


    Zusätzlich verbraucht man natürlich deutlich mehr mit dem Dachzelt auf dem Dach und auch die Geräuschentwicklung oder Vibrationen nehmen zu. Mehr als 130km/h sollte man auch nicht mehr fahren. Insgesamt bin ich über 20.000km mit dem Dachzelt gefahren. Besonders gut hat mir die Größe gefallen, ich konnte sogar im gebückt im Zelt stehen und mich umziehen, was im Auto nur im liegen möglich ist.


    Vor allem Regenwetter und die Geräusch- bzw. Temperaturempfindlichkeit haben mich dann vom Dach ins Auto vertrieben.


    D.h. ich schlafe jetzt lieber im EV6 mit meinem Dreamcase aus dem Tesla Model S (passt wunderbar) und verdunkele bzw. dämme gegen Blicke, Licht, Hitze, Kälte und Geräusche die Scheiben mit Blidimax Black von der Blickdichtmanufaktur und schlafe gemütlich im Standmodus.


    Vor diesem Hintergrund würde ich mir sehr genau überlegen wofür du das Dachzelt haben willst und ob es für die Situationen Sinn macht.

    Denn gerade der Auf- und Abbau auf das Autodach kann je nach Rahmenbedingungen alles andere als schnell und einfach gehen und so überlegt man sich schnell, tue ich mir das an, oder nehme ich doch lieber den Camper oder schlafe im Auto.

    Mein Dachzelt hat 50kg gewogen und war aufgrund seiner Abmessungen nur von 2 Personen zu bewegen, je nach dem wie diese ausgestattet sind, kann es schwierig werden dieses Gewicht dann auch noch auf Dachhöhe kontrolliert hoch zu heben.


    Mein Tipp an alle die überlegen, ein Dachzelt zu kaufen: Leiht euch eine Dachzelt aus und schaut ob die Nutzung so in der Praxis ist, wie ihr euch das vorgestellt habt. Wenn ja, dann informiert euch bei den Dachzeltnomaden über die Vor- und Nachteile der einzelnen Konzepte, Hersteller und Modelle.

    Kia EV6 AWD 77,4kWh, Stahlgrau, Wärmepumpe seit 22.10.22

    => 34.500km Laufleistung, 224 HPC - 17 AC - Ladungen, 9.136kWh geladen (Stand 08.10.23)

    Tesla Model S75 6/2017 - 11/2022 146.000km Laufleistung

    Smart ED 451 01/2020 - 09/2022 25.000km Laufleistung

    BMW i3 94Ah 04/2017-03/2019 30.000km Laufleistung

  • Danke an alle. Und ja, dass die zulässige Dachlast für die Fahrt gilt, ist mir bekannt.


    Ich dachte eher an Erfahrungen, weil z.B. das Dach relativ gebogen ist und die Querträger schon eng beieinander montiert werden und meine Wingbar nicht wirklich waagrecht ist.

  • Ich habe die Thule Wingbar Evo

    Zumindest hier steht, dass die Träger nicht für Dachzelte geeignet sind:


    https://dachtraegeronline.de/dachträger/kia/ev6/thule-dachträger-kia-ev6-suv-ab-2021-thule-thu-5291-set-699929


    Hatte interessehalber mal an Thule geschickt, ob das überhaupt richtig sei.

    Hier die Blabla-Antwort:


    „Guten Tag,



    vielen Dank für Ihre Anfrage bezüglich der Eignung von Dachträgersystemen für Dachzelte. Wir verstehen Ihre Bedenken und möchten gerne erklären, warum einige unserer Dachträgersysteme nicht für die Montage von Dachzelten geeignet sind.



    Unsichere Installation: Ohne geeignete Montagepunkte ist die Installation unsicher und erhöht das Risiko von Instabilität während der Fahrt.


    Die Eignung eines Dachträgers für die Montage eines Dachzeltes hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Tragfähigkeit des Dachs Ihres Fahrzeugs, der Konstruktion des Dachzeltes und der Sicherheitsstandards des Dachträgers selbst. Obwohl die Gewichtsbelastung bei vielen Dachträgersystemen ähnlich erscheinen mag, können andere Faktoren wie die aerodynamische Form des Dachzeltes und die dynamischen Belastungen während der Fahrt die Eignung beeinflussen.



    Es ist möglich, dass einige Dachträgersysteme, die als nicht für Dachzelte geeignet gekennzeichnet sind, möglicherweise nicht die erforderlichen Sicherheitsstandards für die Montage eines Dachzeltes erfüllen oder nicht über die geeigneten Befestigungspunkte oder Montagesysteme verfügen. Die Kennzeichnung kann auch darauf hinweisen, dass der Hersteller keine spezifischen Tests mit Dachzelten durchgeführt hat, um die Eignung zu bestätigen.



    Beim Kauf eines Dachträgers für die Montage eines Dachzeltes empfehlen wir daher, die spezifischen Anforderungen und Empfehlungen des Dachträgerherstellers sowie die Vorgaben des Herstellers des Dachzeltes zu berücksichtigen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass der Dachträger die erforderliche Tragfähigkeit, Stabilität und Sicherheit bietet, um das Dachzelt sicher zu transportieren.





    Mit freundlichen Grüßen | Met vriendelijke groeten | Kind regards | Cordiali saluti,

    77kWh RWD GT-Line, Snow White Pearl, P5, GD, WP

  • ok. Das Problem ist offensichtlich nicht die Wingbar an sich, sondern die Art der Befestigung.


    Der EV6 hat ja weder eine Reling, noch Schraubpunkte. D.h. die Befestigung ist nur durch Klemmen am Dach möglich. Dazu werden beide Füsse eines Querträgers eingeklemmt und durch die Zugkraft wird das stabil und für 75kg Dachlast kein Problem.

    Wenn man nun (wenn auch nur im Stand) mehr als 75kg belastet, wirken natürlich höhere Querkräfte als die Klemmkraft aushalten könnte. Ausserdem biegt sich der Querträger und hebt dadurch die Klemmwirkung zusätzlich auf.

    Es ist also egal, ob Wingbar, Stange oder was auch immer. Das Problem ist die Befestigung durch Klemmen.


    Kann evtl für eine nicht zu schwere Person noch passen, aber wir wollen zu zweit plus grosses Hund rein, und dann verstehe ich, dass das zuviel Gewicht wird.


    Screenshot_20240416_081604_Adobe Acrobat.jpg

  • Ah, guter Punkt. Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Beim Model S waren die Träger fix per Schraubverbindung mit dem Dach verbunden.


    Was die Thematik abmildern könnte, wenn du ein Dachzelt nimmst, das einen Teil des Gewichts über einen Fuß oder zwei auf den Erdboden ableitet.

    Sprich nicht ein Hartschalendachzelt was nur auf dem Auto geöffnet wird, sondern ein Klapp-Dachzelt das auch neben dem Auto aufgeklappt wird und sich dann nur mit der Hälfte auf dem Autodach befindet und mit der anderen Hälfte in der Luft, die dann durch zwei Stützen auf dem Boden, abgestützt wird.


    Insgesamt hört sich aber die Befestigung für ein Dachzelt nicht besonders gut an.

    Wenn ich mir überlege was für Kräfte auf das Dachzelt bei Autobahntempo gewirkt haben, hätte ich Sorge auf dem EV6 eines zu transportieren. Vor allem weil du die Position der Dachträger nur begrenzt steuern kannst, die Neigung des Dachzeltes ebenfalls.


    Unser Dachzelt war durch die Position der Träger somit eher etwas zu hoch montiert und hat den Wind an der Front eingefangen als das es zu niedrig montiert war und vom Fahrtwind herunter gedrückt worden ist.

    Kia EV6 AWD 77,4kWh, Stahlgrau, Wärmepumpe seit 22.10.22

    => 34.500km Laufleistung, 224 HPC - 17 AC - Ladungen, 9.136kWh geladen (Stand 08.10.23)

    Tesla Model S75 6/2017 - 11/2022 146.000km Laufleistung

    Smart ED 451 01/2020 - 09/2022 25.000km Laufleistung

    BMW i3 94Ah 04/2017-03/2019 30.000km Laufleistung